Über uns

Prof. Dr. Matthias Schneider

(* 1959 in Münster/Westfalen) ist Professor für Kirchenmusik (mit Schwerpunkt Orgelspiel) an der Universität Greifswald und war von April 2006 bis März 2010 Dekan der Philosophischen Fakultät. Er leitete die von ihm 1996 ins Leben gerufene Greifswalder Sommerakademie Orgel und ist sowohl als Interpret wie auch als Musikwissenschaftler international gefragt.

Die Schwerpunkte seiner Arbeit liegen besonders in der Musik des 17. und 18. Jahrhunderts für Tasteninstrumente. Als Interpret spielt er als Solist oder Mitglied verschiedener Ensembles Barockmusik und (Ur-)Aufführungen neuer Musik und nimmt regelmäßig an Musikfestivals teil (z. B. Greifswalder Bachwoche, Schönberger Musiksommer u.a.m.).

Vorträge, Werkeinführungen, Gesprächskonzerte und Interpretationskurse sowie die Mitwirkung an internationalen Wettbewerben als Juror gehören zu seinem Profil.

Matthias Schneider studierte in Münster, Essen und Basel (1984 A-Examen für Kirchenmusik, 1992 lic. phil. in Musikwissenschaft, Kunst- und Kirchengeschichte, 1995 Promotion) und besuchte zahlreiche Meisterkurse. Von 1984 bis 1993 wirkte er als Bezirkskantor in Schopfheim (Südbaden) und als Musikwissenschaftler an der Universität Basel. Von 1989 bis 1995 leitete er eine Orgelklasse an der Hochschule für Kirchenmusik Heidelberg. Seit 1994 lehrt er an der Universität Greifswald.
Matthias Schneider spielte eine wesentliche Rolle bei der Umsetzung des Bologna-Prozesses in Deutschland, speziell als Mitglied zweier von der Bund-Länder-Kommission geförderter Projekte zur Modularisierung von Studiengängen und der Einführung des Leistungspunktsystems an deutschen Hochschulen.

Schneider war – nach langjähriger Tätigkeit im Hauptausschuss – von 2008 bis 2013 Vizepräsident der Gesellschaft der Orgelfreunde und von 2013 bis 2023 deren Präsident. Er ist Mitglied des Vorstands der Internationalen Dieterich-Buxtehude-Gesellschaft und Herausgeber der "Buxtehude-Studien" sowie Mitherausgeber der Fachzeitschrift "Musik und Kirche" und des "Jahrbuchs für Liturgik und Hymnologie". Seit 2024 ist er wieder Mitglied des Hauptausschusses der GdO.

Wichtige Monographien, Editionen und CDs:

  • Bach in Greifswald. Zur Geschichte der Greifswalder Bachwoche (1996)
  • Buxtehudes Choralfantasien: Textdeutung oder "phantastischer Stil"? (1997)
  • Studienstrukturreform und Leistungspunkte im Rahmen des Bologna-Prozesses an der Universität Greifswald (2004)
  • Johann Sebastian Bach? CD mit Orgelmusik, die Johann Sebastian Bach zugeschrieben, aber möglicherweise von anderen komponiert wurde (Silbermannorgel der Stadtkirche Glauchau, 2000)
  • Orgelbau, Orgelmusik und Organisten des Ostseeraums im 17. und 19. Jahrhundert (2006)
  • Paul Siefert: The Complete Keyboard Music, CD mit dem Gesamtwerk des Danziger Organisten Paul Siefert (Nacchini-Orgel, Ospedaletto in Venedig, 2007)
  • Heinrich Schütz: Einzeln überlieferte Werke, Bd. 33 der Neuen Schütz-Ausgabe (2008)
  • Die Orgel der Stadtkirche Kotka, CD mit Musik von Buxtehude, Pachelbel, Bach und Mendelssohn (Martti-Porthan-Orgel, Stadtkirche von Kotka/Finnland, 2009)
  • Enzyklopädie der Kirchenmusik (in zwölf Bänden), Laaber 2011-2015
  • Johann Sebastian Bach, Sämtliche Orgelwerke/Complete Organ Works, Bd. 9/10: Choralpartiten. Einzeln überlieferte Choralbearbeitungen (gem. mit Reinmar Emans, 2018) 
  • Handbuch Aufführungspraxis Orgel, Bd. 1: Vom Mittelalter bis Bach (2019)