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Christoph Grohmann verstorben

Am 24. Juli 2023 ist Christoph Grohmann an den Folgen eines schweren Verkehrsunfalls verstorben. Geboren am 8. Mai 1955 in Bielefeld, war er in jungen Jahren zunächst Orgelschüler seines Vaters und studierte danach ab 1974 an der Hochschule für Musik in Detmold Kirchenmusik mit A-Examen: Chorleitung bei Alexander Wagner und Konzertfach Orgel bei Helmut Tramnitz. Es folgten 1979/80 Meisterkurse bei Guy Bovet, André Fleury, Daniel Roth und Flor Peeters. 1979–1989 wirkte er als Dekanatskantor an St. Clemens in Rheda-Wiedenbrück. In die Jahre 1980–2002 fiel seine Lehrtätigkeit an der Musikhochschule Detmold. Es folgten die Jahre der Lehrtätigkeit an der Hochschule für Künste in Bremen (1992–2014) und ab 2005 an der Hochschule für Musik Herford (Literatur, Improvisation). 2008–2010 war er Titularorganist der Altstädter Nicolaikirche in Bielefeld. Ab 1989 machte er sich als freiberuflicher Konzertorganist nicht nur in Europa, sondern auch in Übersee (USA, Canada) einen guten Namen.

Innerhalb der GdO wirkte er 1988–1997 als Schriftführer, 1998–2008 als Vizepräsident und 2018–2023 als Mitglied des Hauptausschusses. Die Teilnehmer an den GdO-Tagungen lernten ihn nicht nur als exzellenten Organisten, sondern auch als immer bescheidenen und freundlichen Menschen kennen. Darüber hinaus wirkte er bei Arbeitstagungen der GdO und als Leiter von zahlreichen Gruppen-Orgelreisen (mit Stammkunden), die ihn u. a. nach Süden bis über den Brennerpass hinaus führten. Dadurch weckte und förderte er zugleich auch in Menschen außerhalb der GdO das Interesse an der Orgel.

Immer wieder erstaunlich war, wie er auf jedem Instrument, ob ganz klein oder ganz groß und registerreich (auch auf der Kinoorgel), auf Anhieb „zuhause“ war und es mit seinen klanglichen Möglichkeiten brillant vorführen konnte.

All dieses vielfältige Wirken unter dem Zeichen der Orgel wurde durch seinen viel zu frühen Tod jäh abgeschnitten. Das erfüllt uns mit tiefer Trauer, zugleich mit Dankbarkeit für seine hervorragenden Leistungen. Wir bewahren Christoph Grohmann ein ehrenvolles Gedenken.

Alfred Reichling